13.04.2010 - Regenrundfahrt in Sikkim

Es hat die ganze Nacht über geregnet, aber pünktlich zur Abfahrt hält der Himmel dicht. Am heutigen Tag ist die Besichtigung des Klosters Rumptek Gompa und eine Rundfahrt über Gangtok zum Kloster Phodong geplant. Wir bleiben im gleichen Hotel.

Das große und wohlhabende Kloster Rumtek Gompa ist der Sitz des 17. Karmapa Lama, Oberhaupt des tibetisch-buddhistischen Kagyupa Ordens. Der Lama ist im Alter von 18 Jahren durch eine abenteuerliche Flucht aus Tibet über Nepal nach Indien gekommen. Am Kloster fürchtet man Anschläge, daher gibt es dort starke Sicherheitsvorkehrungen. Jeder Besucher muss sich Leibesvisitationen und Durchsuchung von Taschen und Rucksäcken unterziehen.
Gebetsmühlen säumen den Weg zum Kloster.

Das reichverzierte Gebäude beherbergt den Gebetsraum. Bei der Innenbesichtigung wurden wir auch Zeuge der Zeremonie. Leises Gemurmel wechselte sich mit lautem Trommeln und Trompeten ab.

Ein Unterrichtsraum im Klostergebäude.

Nach der Klosterbesichtigung bestiegen wir wieder die Motorräder. Auf dem Weg nach Gangtok bestaunten wir noch die Baustelle eines neuerrichteten Hotels und genossen einen Tee und ein paar Chips in einer kleinen Bar. Dann ging es auf die Strasse Richtung Kloster Phodong, nördlich von Gangtok. Sehr bald wandelte sich die sowieso schon schlechte Strecke in eine einzige Baustelle mit vielen Schlammpassagen und nur noch wenig Asphalt. Gleichzeitig war auf dieser Strecke so viel Verkehr, dass es öfters zu Staus an Engstellen kam. Auf dieser Strecke machten wir nun definitiv unseren “Off-Road-Führerschein”.

Hier ein kleines Video von einer der Engstellen, das auch das hohe Verkehrsaufkommen zeigt. Barbara und Willy mit Therese fahren an mir vorbei, die Mechaniker fahren nicht vorbei, da sie immer die Letzten sein müssen.

Unten im Tal angekommen, passieren wir diese mit Gebetsfahnen geschmückte Brücke. Kurz hinter der Brücke legen wir Mittagsrast ein und wagen auch einen Blick in die Küche der Gaststätte.

Während wir essen, bricht ein heftiger Regenguss über uns herein. Nun wird die Strasse noch aufgeweichter sein, als sie es sowieso schon ist. Und wir müssen den gleichen Weg zurück! Auch das weitere Stück bis zum Kloster Phodong wird in keinem besseren Zustand sein. Daher beschließt unser Road Captain Peter, bereits hier umzudrehen und das Kloster auszulassen. Denn wir werden für die Fahrt zurück durch den Schlamm sehr lange benötigen. Die Sozias entlasten ihre Fahrer und steigen für den Rückweg in den Jeep um. Hier ein Video aus dem Jeep, das den Strassenzustand gut zeigt.

Später wird es wieder trockener und auf dem Weg zurück zum Farmhaus fahren wir noch eine kleine, herrlich gewundene Strasse auf der wir mit der Enfield einfach durchschwingen konnten.

Zurück am Farmhaus konnten wir noch einen schnellen Blick auf die gegenüberliegenden Berge erhaschen, bevor wieder ein Gewitter einsetzte. Bei Kerzenlicht aßen wir zu Abend und probierten dann eine lokale Spezialität aus: Hirsebier. Das geröstete Getreide wird mit heißem Wasser übergossen. Das Ganze wird nach einiger Zeit mit einem dicken Trinkhalm aus Holz getrunken. Sehr speziell!