Namibia 2005

Vom 23. Mai bis 6. Juni 2005 haben wir an der Sterne und Weltraum Leserreise nach Namibia teilgenommen. Auf dieser Seite präsentieren wir ausgewählte Fotos aus dem Land, von der Reise an die Küste und durch die Namib.

Neben den gezeigten Bildern gibt es auch astronomische Bilder. Diese sind auf einer eigenen Seite in der Rubrik Astronomie zu finden.

Die Anreise

Die Reiseteilnehmer.
Mit Air Namibia ging es ab Frankfurt nach Windhoek. Hier die MD-11 der Flugline am Gate in Frankfurt.

Sicht auf ein trockenes Flußbett beim Sinkflug.

Der Flughafen von Windhoek kommt in Sicht.

Auf dem Weg zu unserer Unterkunft machten wir kurz in Windhoek an der Christus Kirche halt.

Auf der ca. 2 stündigen Autofahrt konnten wir auch gleich die ersten Tiere, hier ein männliches Oryx, bestaunen.

Ankunft auf der Gästefarm Hakos.

Die Farm im Abendlicht. Mit Windgenerator, Sonnenkollektoren und einem Dieselaggregat ist die Hakos Farm in Sachen Energieerzeugung völlig autark. Auch das Wasser wird aus dem eigenen Brunnen über eine 5 km lange Leitung aus dem Tal gepumpt.

Der gemütliche Innenhof an dem ein Teil der Gästezimmer liegt. Im Hintergrund sieht man die Sternwarte mit Schiebedach und die Beobachtungsplattform (mit grünem Windfang).

Der Speiseraum beherbergt gleichzeitig ein kleines Schwimmbad.

Die ersten Ausflüge

Hier sonnt sich eine Eidechse auf einem Stein direkt vor unseren Zimmern.

Nicht unweit davon tummelten sich ein paar Felsenhörnchen. Diese waren allerdings sehr scheu und verschwanden in den Felsen sobald man sich näher als 10 m an sie heran wagte.

Bei unserer Wanderung sahen wir sehr viele dieser Burschen, Dickpänz genannt. Eine Art Grille.

Unser Reiseleiter, Joachim Biefang, wusste fast zu jeder Pflanze und jedem Tier etwas zu sagen.

Von der Hakos Farm sieht man nicht nur die namesgebenden Hakos Berge, sondern auch den Gamsberg. Dieser Tafelberg ist mit ca. 2300 m ü.N.N. der dritthöchste Berg Namibias. Hier ein Panorama mit dem Gamsberg im Hintergrund.

Der "einsame Baum", ein schönes Wanderziel von der Farm aus.

Im Innenhof von Hakos haben Webervögel ihre Nester in einem Baum gebaut.

Astronomische Beobachtung am Tag

Wenn wir nicht geraden unterwegs waren, konnten wir tagsüber mit zwei Geräten die Sonne beobachten: Der erste Gerät ist Joachims Selbstbau-Dobson (linkes Bild) bestückt mit einem H-Alpha Filter. Damit liessen sich Sonnenprotuberanzen und Fackelgebiete detailreich betrachten.

Selbstbau Dobson von Joachim Biefang mit Halpha Filter.
Umgebauter Großfeldstecher.

Das zweite Gerät ist ein Großfeldstecher der von Joachim umgebaut wurde (rechtes Bild): Das rechte Objektiv ist mit normaler Sonnenfilterfolie und einem Grünfilter bestückt. Dadurch kann man die Sonne im Weißlicht betrachten und sieht die Sonnenflecken. Das linke Objektiv ist mit einem H-Alpha Filter bestückt und zeigt die Protuberanzen und Fackelgebiete. Schaut man mit beiden Augen hinein, so kann man die beiden Bilder im Gehirn zur Deckung bringen und damit sowohl Sonnenflecken als auch Protuberanzen gleichzeitig sehen. Das ist sozusagen Bildverarbeitung in Echtzeit.

Bilder durch diese Teleskope und andere Astrobilder sind auf einer eigenen Seite in der Rubrik Astronomie zu finden.

Drei-Tages-Ausflug

Das touristische Highlight des gesamten Urlaubs war zweifelsfrei der Drei-Tages Ausflug an die Atlantik-Küste bei Swakopmund und Walfishbay und in die Namib Wüste. Auf dieser Tour haben wir sehr viele Tiere gesehen, die großartige Landschaft erlebt und auch ein kleines Abenteuer bestehen müssen.

Ein Nest von Gesellschaftsvögeln.

Zwei der Nestbewohner.
Nochmal ein Dickpänz.
Mittagsrast in der Wüste.
In der Wüste gibt es viele Strauße.

Die Strauße bilden "Kindergärten", um auf den Nachwuchs aufzupassen.
Zwei Oryx Antilopen betrachten uns aus sicherer Entfernung.

Ein Springbock.
Welwitschia Pflanze, eine endemische Pflanze der Namib.

Eine Besonderheit Namibias ist die nur dort anzutreffende Welwitschia Pflanze. Sie wird viele hundert Jahre alt, wächst aber nur sehr langsam. Ihre Blätter werden daher vom Wind zerzaust. Sie kommt auch in Namibia nur in einem kleinen Gebiet in der Namib Wüste vor.

Es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Unten links die weiblichen Blüten, unten rechts die männlichen Blütenstände.

Weibliche Blüten der Welwitschia.
Männliche Blütenstände.

In Swakopmund beeindruckten uns die alten Kolonialbauten vom Anfang des letzten Jahrhunderts. Außerdem besuchten wir die Crystal-Galerie, ein Edelsteinmuseum.

In Walfishbay haben wir eine Bootstour in der Bucht unternommen. Dabei haben wir Pelikane, Robben, Kormorane, Möwen, Flamingos, eine Wasserschildkröte und eine ganze Delfinschule zu sehen bekommen. Vor allem die Delfine waren ein herrliches Erlebnis. Aber seht selber...

Ein Kormoran.
Pelikan im Wasser ...
... und im Flug.
Die Robbenbank. Zum Glück gibt es noch kein Geruchs-Internet.
Überall ist Lärm und ständig wird sich gebalgt.
Die kleinen Robben machen gerne auf sich aufmerksam.
Als eine Delfinschule gesichtet wird, jagen die Touristenboote gemeinsam mit den Delfinen durchs Meer.

Wir konnten auch Tiere füttern, wie man hier sieht fressen Möven aus der Hand.

Diese Robbe ist eine von mehreren Robben die sich auf die Touristenboote wagen um sich ihren Fisch abzuholen.

Als Abschluß von der Bootstour noch ein Foto von den Flamingos.

Nach der Bootsfahrt ging unsere Tour wieder ins Landesinnere mit dem Ziel Namib-Naukluft Park und vorheriger Übernachtung im Haus Weltefrede. Leider hat unterwegs unser Bus mit undichtem Kühler schlapp gemacht. Aber Dank des persönlichen Einsatzes unserer Gastgeber konnten wir am nächsten Morgen die Reise planmäßig in 2 anderen Kleinbussen fortsetzen und waren pünktlich zum Sonnenaufgang am Eingang des Namib-Naukluft Parks.

Urige Möbel im afrikanischen Stil in unserer Unterkunft in Weltefrede.

Ein Gecko an der Zimmerdecke.
Der Eingang zum Namib-Naukluft Park. Morgens um 6 Uhr ist es in der Wüste ganz schön kalt.

Der Grund für unser frühes Aufstehen waren die Sanddünen im Park. Bei Sonnenaufgang sind diese in ein herrliches Licht getaucht und der Schattenwurf ist genial.

Am frühen Morgen ziehen Wolkenfetzen über die Dünenkämme. Je höher die Sonne steht um so mehr wechselt die Farbe vom rötlichen ins gelbliche.

Wir befinden uns nun ca. 40 km weit vom Parkeingang entfernt in der Nähe des Sossusvlei, der Lehmbodensenke wo das Wasser nach einer Regenperiode versickert. Dies war zum letzten Mal vor ca. 5 Jahren der Fall. Die Düne auf dem obigen Bild ist mit ca. 300 m Höhe über der Senke die höchste Sanddüne der Welt. Und wir hatten nichts Besseres zu tun als sie zu besteigen!

Aller Anfang ist schwer. Schräg zur Düne stapfen wir zur niedrigsten Stelle des Kamms.

Endlich! Nach ca. eineinhalb Stunden anstrengenster Wanderung ist der Gipfel erreicht.

Aber auch die Fortsetzung war schwer. Der Kamm wollte und wollte nicht enden.

Die Aussicht auf das völlig leere, unbewohnte und vermutlich noch nie betretene Gebiet hinter den Dünen entschädigt für die Mühen.

So langsam der Anstieg auch war, so schnell war der Abstieg oder besser die Abfahrt.

Teils auf dem Hinterteil rutschend, teilweise mit großen Schritten bergab laufend legten wir die 300 Höhenmeter in ca. 10 Minuten zurück.

Unten angekommen, mussten wir zunächst den Sand aus unseren Schuhen leeren.
Das Deadvlei (der Name sagt alles) ist eine Lehmbodensenke die mittlerweile von den Dünen abgeschlossen wurde.

Daher kommt dort zu Regenzeiten kein Wasser mehr hin und die früher vorhandenen Bäume sind abgestorben.

Weitere Ausflüge

Zurück in Hakos konzentrierten wir uns auf die abendlichen Sternführungen durch Joachim bzw. die eigenen Beobachtungen mit den Geräten von Hakos und den selbst mitgebrachten Geräten. Trotzdem blieb tagsüber immer noch viel Zeit für weitere Ausflüge.

Eine weitere Besonderheit in Namibia sind die Köcherbäume. Diese Aloegewächs hat sehr poröses Holz und saugt sich mit Wasser voll. Abgestorbene Äste die ausgetrocknet sind, sind daher leicht wie Balsaholz. Auf dem Gelände von Hakos gibt es einen Köcherbaumwald und auch auf der Fahrt zur Namib hatten wir ein paar Exemplare gesehen.

Portraits am Köcherbaum.
Joachim an einem stattlichen Köcherbaum Exemplar.
Köcherbaum Blüten.

Bei weiteren Wanderung auf dem Gelände von Hakos konnten wir nochmal Tiere und Pflanzen studieren und auch die schön marmorierten Steine bewundern.

Ein Ausflug mit astronomischem Hintergrund führte uns zu den Hess Teleskopen, einem Gammastrahlen Observatorium. Nachgewiesen wird hier das Cherenkov-Licht, welches durch die in die Atmosphäre eindringenden Gammastrahlen aus dem Weltall erzeugt wird. Photomultiplier im Brennpunkt der vielen Einzelspiegel garantieren hohe Empfindlichkeit, haben aber eine geringe räumliche Auflösung. Daher wird der Himmel immer mit mindestens 3 der 4 Teleskope gleichzeitig beobachtet. Aus den Laufzeitunterschieden des Signals kann dann die Position der Quelle am Himmel näher eingegrenzt werden.

Fahrt auf den Gamsberg

Unser abschließender Ausflug führte uns auf den Gamsberg. Bereits auf dem Hinweg konnten wir nochmal einige Tiere sehen.

Kudu Weibchen
Junger Pavian
Ein Klippdachs
Ein Klippspringer
Die Auffahrt zum Gamsberg ist zum Teil ca. 45° steil.

Hier kommt man nur noch mit Allradfahrzeugen hoch und selbst damit muss man sehr umzugehen wissen.

Mit diesem Ausblick vom Gamsberg in Richtung Namib Wüste möchte ich diesen Reisebericht beschliessen.

Es war ein unvergeßliches Erlebnis dieses Land, seine Tiere und Pflanzen und seinen Sternhimmel zu erleben. Irgendwann zieht es uns sicher wieder hier hin.

Wir möchten uns ganz herzlich bedanken bei unseren Gastgebern, Waltraud, Friedhelm und Walter Straube, sowie unserem Reiseführer Joachim Biefang für ihre Gastfreundschaft, ihre Hilfsbereitschaft und Einsatz, ihre Sach- und Fachkenntnis und was sonst noch nötig war.