Namibia 2005
Vom 23. Mai bis 6. Juni 2005 haben wir an der Sterne und Weltraum Leserreise nach Namibia teilgenommen. Auf dieser Seite präsentieren wir ausgewählte Fotos aus dem Land, von der Reise an die Küste und durch die Namib.
Neben den gezeigten Bildern gibt es auch astronomische Bilder. Diese sind auf einer eigenen Seite in der Rubrik Astronomie zu finden.
Die Anreise
Die ersten Ausflüge
Astronomische Beobachtung am Tag
Wenn wir nicht geraden unterwegs waren, konnten wir tagsüber mit zwei Geräten die Sonne beobachten: Der erste Gerät ist Joachims Selbstbau-Dobson (linkes Bild) bestückt mit einem H-Alpha Filter. Damit liessen sich Sonnenprotuberanzen und Fackelgebiete detailreich betrachten.
Das zweite Gerät ist ein Großfeldstecher der von Joachim umgebaut wurde (rechtes Bild): Das rechte Objektiv ist mit normaler Sonnenfilterfolie und einem Grünfilter bestückt. Dadurch kann man die Sonne im Weißlicht betrachten und sieht die Sonnenflecken. Das linke Objektiv ist mit einem H-Alpha Filter bestückt und zeigt die Protuberanzen und Fackelgebiete. Schaut man mit beiden Augen hinein, so kann man die beiden Bilder im Gehirn zur Deckung bringen und damit sowohl Sonnenflecken als auch Protuberanzen gleichzeitig sehen. Das ist sozusagen Bildverarbeitung in Echtzeit.
Bilder durch diese Teleskope und andere Astrobilder sind auf einer eigenen Seite in der Rubrik Astronomie zu finden.
Drei-Tages-Ausflug
Das touristische Highlight des gesamten Urlaubs war zweifelsfrei der Drei-Tages Ausflug an die Atlantik-Küste bei Swakopmund und Walfishbay und in die Namib Wüste. Auf dieser Tour haben wir sehr viele Tiere gesehen, die großartige Landschaft erlebt und auch ein kleines Abenteuer bestehen müssen.
Eine Besonderheit Namibias ist die nur dort anzutreffende Welwitschia Pflanze. Sie wird viele hundert Jahre alt, wächst aber nur sehr langsam. Ihre Blätter werden daher vom Wind zerzaust. Sie kommt auch in Namibia nur in einem kleinen Gebiet in der Namib Wüste vor.
Es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Unten links die weiblichen Blüten, unten rechts die männlichen Blütenstände.
In Swakopmund beeindruckten uns die alten Kolonialbauten vom Anfang des letzten Jahrhunderts. Außerdem besuchten wir die Crystal-Galerie, ein Edelsteinmuseum.
In Walfishbay haben wir eine Bootstour in der Bucht unternommen. Dabei haben wir Pelikane, Robben, Kormorane, Möwen, Flamingos, eine Wasserschildkröte und eine ganze Delfinschule zu sehen bekommen. Vor allem die Delfine waren ein herrliches Erlebnis. Aber seht selber...
Nach der Bootsfahrt ging unsere Tour wieder ins Landesinnere mit dem Ziel Namib-Naukluft Park und vorheriger Übernachtung im Haus Weltefrede. Leider hat unterwegs unser Bus mit undichtem Kühler schlapp gemacht. Aber Dank des persönlichen Einsatzes unserer Gastgeber konnten wir am nächsten Morgen die Reise planmäßig in 2 anderen Kleinbussen fortsetzen und waren pünktlich zum Sonnenaufgang am Eingang des Namib-Naukluft Parks.
Der Grund für unser frühes Aufstehen waren die Sanddünen im Park. Bei Sonnenaufgang sind diese in ein herrliches Licht getaucht und der Schattenwurf ist genial.
Am frühen Morgen ziehen Wolkenfetzen über die Dünenkämme. Je höher die Sonne steht um so mehr wechselt die Farbe vom rötlichen ins gelbliche.
Wir befinden uns nun ca. 40 km weit vom Parkeingang entfernt in der Nähe des Sossusvlei, der Lehmbodensenke wo das Wasser nach einer Regenperiode versickert. Dies war zum letzten Mal vor ca. 5 Jahren der Fall. Die Düne auf dem obigen Bild ist mit ca. 300 m Höhe über der Senke die höchste Sanddüne der Welt. Und wir hatten nichts Besseres zu tun als sie zu besteigen!
Weitere Ausflüge
Zurück in Hakos konzentrierten wir uns auf die abendlichen Sternführungen durch Joachim bzw. die eigenen Beobachtungen mit den Geräten von Hakos und den selbst mitgebrachten Geräten. Trotzdem blieb tagsüber immer noch viel Zeit für weitere Ausflüge.
Eine weitere Besonderheit in Namibia sind die Köcherbäume. Diese Aloegewächs hat sehr poröses Holz und saugt sich mit Wasser voll. Abgestorbene Äste die ausgetrocknet sind, sind daher leicht wie Balsaholz. Auf dem Gelände von Hakos gibt es einen Köcherbaumwald und auch auf der Fahrt zur Namib hatten wir ein paar Exemplare gesehen.
Bei weiteren Wanderung auf dem Gelände von Hakos konnten wir nochmal Tiere und Pflanzen studieren und auch die schön marmorierten Steine bewundern.
Ein Ausflug mit astronomischem Hintergrund führte uns zu den Hess Teleskopen, einem Gammastrahlen Observatorium. Nachgewiesen wird hier das Cherenkov-Licht, welches durch die in die Atmosphäre eindringenden Gammastrahlen aus dem Weltall erzeugt wird. Photomultiplier im Brennpunkt der vielen Einzelspiegel garantieren hohe Empfindlichkeit, haben aber eine geringe räumliche Auflösung. Daher wird der Himmel immer mit mindestens 3 der 4 Teleskope gleichzeitig beobachtet. Aus den Laufzeitunterschieden des Signals kann dann die Position der Quelle am Himmel näher eingegrenzt werden.
Fahrt auf den Gamsberg
Unser abschließender Ausflug führte uns auf den Gamsberg. Bereits auf dem Hinweg konnten wir nochmal einige Tiere sehen.
Es war ein unvergeßliches Erlebnis dieses Land, seine Tiere und Pflanzen und seinen Sternhimmel zu erleben. Irgendwann zieht es uns sicher wieder hier hin.
Wir möchten uns ganz herzlich bedanken bei unseren Gastgebern, Waltraud, Friedhelm und Walter Straube, sowie unserem Reiseführer Joachim Biefang für ihre Gastfreundschaft, ihre Hilfsbereitschaft und Einsatz, ihre Sach- und Fachkenntnis und was sonst noch nötig war.